Mittwoch, 25. Juni 2008

amal - hope in the occupied palestinian territories

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Der Dokumentarfilm ist fertig!

Er heißt "amal" und hat am Donnerstag, 26. Juni Premiere an der Hochschule der Medien Stuttgart.

Birger
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Sonntag, 20. April 2008

wir erzählen...

... am Donnerstag (24.04.) ab 19.30 bei Eiferts.
wenn ihr kommt meldet euch bitte kurz...
wir freun uns auf euch!!

Donnerstag, 27. März 2008

Nordisrael

Kaum ist man zurück in Deutschland, schon muss man sich wieder mit unnötigen Dingen herumschlagen, wie z.B. BH-Bügel aus Waschmaschinen ausbauen. Steffen und unser derzeitiger Mitbewohner Mani haben jetzt den gesamten Vormittag damit verbracht das Ding auseinander zu bauen und flicken jetzt alles wieder zusammen. Danke an dieser Stelle.

Und ich sitze hier, höre israelische Musik und trauere den letzten anderthalb Monaten hinterher. Montag lagen wir noch bei Cäserea im Schatten des Aquädukt im Sand. Hüpften zwischendurch in das glasklare, erfrischende Meerwasser, sammelten schöne Steine und Muscheln... und jetzt frieren wir was das Zeug hält.

Die letzte Woche verbrachten wir hauptsächlich im grünen Norden Israels, es war traumhaft schön und kaum mit Worten zu beschreiben. Ein besonders toller Tag war unsere Wanderung im Wadi Yehudia, das ist ein Tal, durch das ein kleines Flüsschen fließt.


Die Wanderung ging immer an diesem Fluss entlang, teilweise hindurch, es gab z.B. einen Pool, durch den man durch schwimmen muss (!) weil man sonst nicht weiterkommt. (Eisig kaltes Wasser).


Wir gaben ständig irgendwelche begeisterte Geräusche von uns, da diese Schönheit in der Natur einfach unglaublich beeindruckend war. Gott hat echt Geschmack.


Abends übernachteten wir in der Nähe dieses Wadis unter einem aus Tischdecken gebauten Kopfzelt (gegen Moskitos)


und am nächsten Tag ging es per Zeigefinger (so trampt man in Israel) weiter in die nette Altstadt von Akko (Käthe und Birger kamen in einem Rutsch durch, mit Kaffe und Kuchen-Pause in einem Kibbuz... Steffen und ich fuhren mit 6 verschiedenen Menschen mit... so unterschiedlich kann es laufen).

Tags darauf dann weiter mit dem Zug nach Cäserea an den oben genannten, einfach traumhaften Strand.


Dort gammelten wir den ganzen Tag rum und feierten dann mit Shisha, Bier, Saft und Kuchen in Käthes Birthday rein. Die Nacht verbrachten wir an Ort und Stelle unter einem wunderschönen Sternenhimmel und konnten auch super schlafen, bis mich morgens ein Hund wachküsste...


Unser letzter Tag brachte uns nach Tel Aviv, in ein nettes Viertel, das grösstenteils im Bauhausstil erbaut ist und Kulisse für unzählige Fotos bietet, die leider nicht geschossen wurden, da die Zeit fehlte.
Und nun sind wir im grauen Stuttgart, es ist zum heulen...
I*

Mittwoch, 19. März 2008

no tea - no life!

erkenntnis des tages:

man muss sich nicht zwingend auf eine seite schlagen.
wichtig sind allein die menschen.

das ist vielleicht der kern dessen, was ich hier über all die gespräche gelernt habe.


morgen früh geht's ab nach tiberias.
heute abend hat übrigens purim begonnen - das fröhlichste fest der juden. gefeiert wird die geschichte von esther, und damit die rettung des israelischen volks. die purim-kekse sind schonmal sehr gut :)

.birger

Dienstag, 18. März 2008

die letzten tage..

wieder ist fast eine ganze woche vergangen, und viele tolle erlebnisse liegen hinter uns.
hier mal ein kurzer überblick von donnerstag bis heute:

über schabbat waren wir am toten meer, an einer weitgehend unbekannten stelle, inklusive schlammloch (wirklich sehr gesund..) und schwefelgeruch. außerdem mit grillen, das erste in diesem jahr, wasserpfeife und schlafen unterm sternenhimmel.
am nächsten tag ging es weiter ins naturreservat "ein gedi", wo wir uns fast den gesamten tag bei einem naturpool aufgehalten haben, sonnen und relaxen. sehr wichtig nach all den vollgepackten tagen.

palmsonntag begann mit einem protestmarsch in bethanien, dem östlichen teil jerusalems, der von der mauer abgegrenzt ist, und dessen bewohner ohne erlaubnis keinen fuß nach jerusalem setzen können. leider waren wir ungefähr ebenso viele teilnehmer wie presse und fernsehleute, alles in allem ungefähr 50.
danach fand dann (in jerusalem) die offizielle palmsonntags-prozession statt, mit einer riesigen horde christen aus aller welt, die palmwedelschwingend und singend in die altstadt eingezogen sind. wir haben uns dabei an die südamerikaner gehalten - weil die beste musik (pauken und trompeten.. so in etwa..).

nach einem shopping und jerusalem-film-tag am montag (jerusalem hat so viele schöne ecken - wir haben sicher noch längst nicht alle entdeckt, obwohl wir mittlerweile erstaunlich viel zeit dort verbracht haben..), sind wir nun wieder für 2 tage auf dahers weinberg, "tent of nations", um abschließende interviews zu führen, und auch einfach, weil uns die familie nassar so ans herz gewachsen ist. es fühlt sich irgendwie schon heimisch an, hier mitten in gottes freier natur.

käthe und ich haben heute noch versucht in die jüdische siedlung "newe daniel" zu gelangen, wurden jedoch am eingang abgewiesen, da es für uns zu gefährlich sein könnte, uns dort ohne persönlichen schutz zu bewegen. hier herrscht eine, meiner meinung nach unbegründete, furcht vor der arabischen bevölkerung, die unbedingt auf irgendeine art, in naher zukunft, auf beiden seiten, auch auf der arabischen, verändert werden muss.


je kürzer die verbleibende zeit hier wird, desto öfter denke ich über das bisher gesammelte film-material nach, und bin mir oft nicht sicher, ob es ausreichen wird, um einen angemessenen (und objektiven..?) einblick zu geben.
so viele sichtweisen wollen eingefangen werden, und von tag zu tag wächst die erkenntnis, dass dieser konflikt hier so gar nicht übersichtlich, und schon gar nicht einfach zu verstehen ist. da tut es gut, wenn sich ohne unser zutun gute begegnungen ergeben.
so wie heute zum beispiel: plötzlich stand rupert neudeck, der gründer von "cap anamur", im tent of nations, und konnte mir vor der kamera einige sehr gute antworten liefern. wirklich faszinierend.
ich bin gespannt wer uns in den restlichen tagen noch über den weg laufen wird.


wir denken in letzter zeit sehr viel über unsere position in diesem konflikt nach. über unsere vielen eindrücke (die leider auch etwas einseitig im palästinensichen gebiet stattfanden..), die geschichten die wir gehört haben, die menschen die wir kennen lernen konnten.. und es ist alles andere als leicht, das alles zu ordnen und sich über gut und böse klar zu werden. hier ist jetzt leider nicht die zeit (und der nötige strom..) für ausführliche gedanken, aber ich hoffe wir bekommen das ein ander mal noch auf die reihe.


die weiteren reisepläne:
nordisrael, see genezareth, tiberias, golan-höhen, akko, tel aviv.. ja, das muss alles in 5 tage rein. aber das schaffen wir locker. hat bisher auch immer geklappt. (..nie geklappt.)

bis die tage. lajla tov! die israelis und eben auch die palis.

Dienstag, 11. März 2008

westbank, hebron, area a

Montag, 10 maerz 2008

Birger und ich sind nun in der area A der Westbank, genauer gesagt in der vielleicht krassesten stadt im gesamten Palaestinensergebiet. Hebron, eine Stadt der Gegensaetze wie sie schlimmer nicht sein koennte.
Vom dach der ism organisation hat man einen guten blick auf die gesamte stadt. es ist jetzt kurz nach 22 uhr und bis auf die israelischen soldaten die nur einen steinwurf entfernt von unterkunft wache stehen ist alles ruhig.
die leute von ism (international solidarity movement) erzaehlen uns das es allerdings nicht immer so "friedlich" zugeht. erst letzte woche als die israelische arme angriffe auf den gazastreifen startete waren in der ganzen stadt mehr als 3000 jugendliche auf den strassen um gegen das vorgehen zu demonstrieren. ueberall brennende autoreifen, palaestinenserfahnen und argression. an einigen checkpoints und roadblocks flogen hassparolen und steine. die soldaten antworteten mit traenengas und gummigeschossen. es gab verletzte, zumeist jugendliche schueler die an tagen wie diesem sogar schulfrei bekommen. die frustration ist hoch. zu hoch.
die schueler in hebron muessen morgens auf dem weg zur schule manchmal durch bis zu 2 checkpoints mit matalldetektoren. ihre presoenliche sachen werden nach waffen durchsucht und sie koennen bei einem verdacht bis zu 2 stunden festgehalten werden. auf dem nachause weg dann das gleiche.
morgen werden wir versuchen einige schueler persoenlich mit der kamera zu begleiten
wir sind hier nur fuer eine nacht. morgen geht es weiter zu cpt (christian peacemaker team).

traenengas-geschoss

gummigeschoss





Dienstag, 11 maerz 2008

what a day!. sind heute morgen um 6 uhr aufgestanden um rechtzeitig bei den cpt's auf der matte zu stehen. wir sollen einen jungen, der im rollstuhl sitzt auf seinem schulweg begleiten. als wir bei seiner haustuer ankommen wartet schon eine traube frecher jungs auf uns. "hello, what's your name?" und unsere kameras wollen von vielen kleinen haenden bedient werden. nachdem wir ihnen klargemacht haben das dies keine spielzeuge sind und alle bescheid wissen wer wir sind geht es los. eine steile strasse herunter und durch den checkpoint. die soldaten die wir dann auf der strasse treffen, die nur von juedischen siedlern befahren werden darf, sind freundlich.
gegen mittag sind wir mit hakam verabredet. er trifft sich mit uns in einer kleinen hinterhof-bude und es gibt fettigen humus mit suessem tee. nach dem essen setzen wir uns einen tisch weiter und waehrend er uns seine geschichte erzaehlt macht sich eine kleiner junge ueber unsere reste her. hakam erzaelt uns von seinem vater der 1947 bei der polizei in palaestina war als es noch keinen staat israel gab. wir verbringen einen interessanten und nachdenklichen nachmittag mit ihm, machen ein interview und filmen noch einige stadtszenen.
jetzt ist es abend und es tut gut hier bei den cpts im delegations room zu sitzten, mal wieder im internetz zu sein.
all die eindruecke und die geschichten erinnern mich sehr an unsere deutsche west und ost vergangenheit. als familien durch mauern und checkpoints getrennt wurden und es fuer manche kein zurueck mehr gab.
nach 3 1/2 wochen faellt es mir immer noch schwer dieses land zu kapieren. gedanken ueber gedanken...

... jetzt erst mal schlafen

steffen

school-patrol / filmen in hebron's gassen

hakam tahboub



Mittwoch, 5. März 2008

Freak-Show

Inzwischen wohnen wir im offenen Haus (Freak-Sammelstelle) in Jerusalem. Durchschnittsalter der anwesenden Personen 75 (ohne uns 85).

Vorstellung der Teilnehmer:

Minni Mouse, eine quirlige ueberfreundliche Dame mit Comic-Stimme.

Goetterbote Hermes, ein internetsuechtiger junger Herr, der NIE ins Kino geht.

Fritz aus Suedafrika, Gastredner in unserem Hauskreis, der auch durch Striptease NICHT aus unserem Zimmer zu bekommen ist.

Sister Elen, eine redselige (armer Steffen, er lenkt sie gerade ab, so dass wir mal ans Internet koennen - sie ist auch internetsuechtig) und verkaufswuetige Stimme der Armen.

Ibrahim, zwangswitziger, bereits gebrechlicher Mittsechziger, mit Ambitionen 140 Jahre alt zu werden. Versucht uns staendig vergammelten Reis in den Magen zu pumpen.

Gruschtel-Franzose: Der mit Vorliebe auf Iris & Steffens Bett stehend, das Buecherregal umsortiert, mit seinen 1000 Plastiktueten knisternd uns verdaechtigt seine Zahnbuerste geklaut zu haben.

Vier paranoide Deutsche, die Angst haben auf den selben Trip zu kommen und deshalb nur noch mit gehaekelten Ganzkoerpertarnanzuegen durchs Hostel schleichen.

K&I*